Thema: Feedback und Reflexion
2016 ist Tanzjahr! Eine solche Widmung bedeutet, eine Kunstform und ihre Bedeutung für die Gesellschaft zu würdigen und ihr ein Forum zu geben, sich öffentlich zu präsentieren. So verstehe ich das Jahr 2016 als besondere Chance für Tanzschaffende, das Potential ihrer Kunst zu zeigen und freue mich besonders, die 5. Biennale Tanzausbildung 2016 in Köln begrüßen zu können.
Tanz ist eine faszinierend vielfältige Kunstform und Teil unseres kulturellen Erbes. Sich in Beziehung zu historischen und gegenwärtigen Positionen zu setzen, gehört zu einer tanzkünstlerischen Auseinandersetzung, ebenso wie das Ringen darum, etwas im Medium Körper zur Anschauung zu bringen. Wie in jeder Kunst geht es um eine Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten und -formen und das Ausloten und Weiten von Grenzen. Allein die Frage, was Tanzkunst alles sein kann, hat bereits im letzten Jahrhundert ein Umdenken über diese Sparte herbeigeführt. So sehen wir uns einer heterogenen Tanzlandschaft gegenüber, in der viele künstlerische Ansätze und Stilrichtungen parallel existieren. Tanzkünstler, Tanzschaffende, Tanzwissenschaftler und Tanzvermittelnde sind gefordert, sich komplexen Herausforderungen zu stellen und sich innerhalb dieser Vielfalt zu entwickeln und zu positionieren.
Um künstlerische Prozesse vorantreiben zu können sind Recherche und Intuition wesentliche Aspekte. Hinzu kommen Rückkopplungsprozesse und Reflexion, deren methodische Verwendung vielfältige Entwicklungen befördern und hervorbringen. Die 5.Biennale Tanzausbildung wird sich insbesondere Möglichkeiten und Fragestellungen in diesem Kontext widmen.
Merkmal der Biennale Tanzausbildung ist es, das gemeinsame Arbeiten von internationalen Studierenden und Lehrenden im Bereich der Tanzausbildungen sowie den Austausch zwischen den eingeladenen KünstlerInnen, Studierenden, Lehrenden, WissenschaftlerInnen und der Öffentlichkeit zu ermöglichen und zu provozieren. Internationale Künstler fordern hierzu in Workshoplaboren, bei Gastvorträgen und in zahlreichen Performances, Diskussionen, Lectures und Lecture Performances auf.
Ich freue mich über die gute und enge Zusammenarbeit mit den vielen Partnern, auf namhafte Choreographen und internationale Tanzkünstler, die wir gewinnen konnten und über die vielen Unterstützer, die diese Arbeit ermöglichen. Besonders danken möchte ich für die finanzielle Unterstützung des Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und der Kunststiftung NRW, ohne die ein so umfangreiches Projekt nicht zu realisieren wäre: 120 Studierende nationaler und internationaler Tanzausbildungsinstitutionen bekommen die Gelegenheit, sich zu begegnen und ihre Talente und Fähigkeiten zu vertiefen. Dank der Zusammenarbeit mit den Kölner Bühnen wird es ihnen zudem ermöglicht, ihre Kunst am 15. und 16. Februar 2015 öffentlich zu zeigen. Fühlen Sie sich an dieser Stelle hierzu herzlich eingeladen!