Workshop 2

Rasmus Ölme / Ulrika Berg

Self-movement

Die Geschichte des Selbst ist hauptsächlich immateriell. Der Körper ist unsere materielle Existenz, unser Selbst ist aber symbolisch. Auch die sämtliche Geschichte des Tanzes spiegelt dieses wider, da der Körper als ein Instrument für die Darstellung unterschiedlichster symbolischer Narrative und Glaubenssysteme eingesetzt wurde. Der Tanz kann aber auch verwendet werden, um dieses Verständnis herauszufordern, indem wir uns unserem Selbst aus einer anderen Perspektive annähern.

Unsere Körper sind belebt / selbstbewegend, und die Bewegung ist in unserem Körper vorhanden, noch bevor das Subjekt – das Selbst – in ihm seinen Platz gefunden hat. Die Tatsache, dass die Selbst-Bewegung noch vor dem Selbst in unseren Körpern vorhanden ist, erlaubt es uns die Bedeutung der „Selbst-Entfaltung“ zu überdenken. Die Bewegung ist bereits im Körper und sie braucht keine symbolische Ordnung, um zu agieren. Wir bewegen uns, noch bevor wir einen Zweck dafür haben. Statt den Tanz als eine Möglichkeit zur subjektivierten Entfaltung des eigenen Selbst aufzufassen, können wir den Tanz als einen materiellen, belebten Körper in seiner Auto-Expression auffassen.

Das Tanzen, das sich von dieser herkömmlichen Auffassung bezüglich des Körpers und des Selbst absetzt, ist eine Tätigkeit, die in einer Wechselwirkung von Gedanken, Tätigkeit, Wahrnehmung, Vorstellungskraft und sinnlichem Gefühl erfolgt. Das “dazwischen” von diesen Elementen überwindet nicht nur feste Beziehungen, sondern auch Orte, aus denen ein Raum entsteht, in dem sie voneinander nicht mehr zu unterscheiden sind.

Ulrika Berg und Rasmus Ölme teilen sich die gesamte Zeit im Studio, wobei sie einige Sessions zusammen und einige individuell leiten.

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