2. Pressemitteilung

vom 19. Januar 2016
Große Vielfalt bei der 5. Biennale Tanzausbildung 2016 Köln

Die Biennale Tanzausbildung zeigt auch in der fünften Ausgabe einmal mehr die große Vielfalt der Ausbildung an deutschen und internationalen Tanzinstitutionen. Einen Einblick geben 110 TänzerInnen mit 14 Choreografien zur Eröffnung des Bundeswettbewerbs im Staatenhaus der Oper Köln am 15. und 16. Februar 2016.

Die Bandbreite der Tanzausbildungsprofile von klassisch bis zeitgenössisch lässt erahnen, wie vielfältig das Bewegungsrepertoire sein kann. Dabei ließ die Ausbildungskonferenz Tanz (AK|T) den Studierenden zuvor alle Freiheiten: Allein Stücklänge und Verbindung zum Biennalethema Feedback und Reflexion waren vorgegeben. Diese Carte Blanche nutzten die Studierenden in aller Gänze. Einstudiert wurden die Stücke im letzten Ausbildungsjahr der Studierenden mit internationalen Choreografen. Zur Biennale werden sie uraufgeführt.

Der Choreograf des Jahres an Seite der TanzabsolventInnen

Der japanische Tänzer und Choreograf Shumpei Nemoto, der schon beim namhaften Londoner Royal Ballet, an der Deutschen Oper Am Rhein sowie am Stockholmer Cullberg Ballet tanzte, arbeitet für die Eröffnungs-Choreografie mit den AbsolventInnen des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz Köln zusammen. Unter dem Titel 4 x 4 skizzieren sie ein visuelles Erlebnis, das implizite künstlerische Fragen, Methoden und Konzepte offengelegt. Auch die TänzerInnen der Staatlichen Ballettschule Berlin werden hochkarätig begleitet: Marco Goecke, Haus-Choreograf des Stuttgarter Balletts, wurde von der Fachzeitschrift tanz zudem zum Choreografen des Jahres 2015 gekürt. Die Studierenden erarbeiten mit ihm ein kraftvolles und dynamisches Stück mit klatschendem Rhythmus und getanzten Schreien nach Erlösung. Wie viele Kanten ein Kreis hat, erforschen die Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim derweil tänzerisch in ihrer Choreografie. Dabei entdecken sie nahezu unendlich viele kleine Seiten unserer Lebensgeschichten. Für die Studierenden der Dresdener Palucca Hochschule steht die Grenzerfahrung stärker im Vordergrund: sich ohne Vorgaben immer wieder gegenseitig zu inspirieren, zu kritisieren und zu hinterfragen, sehen sie als dankbare Herausforderung, die sich zur Eröffnung in ihrer Choreografie Reminiscence bündelt.

 Nach den zwei Eröffnungstagen folgen zahlreiche interne Workshops, Interchanges, Diskussionen und Arbeitstreffen, in denen sich Studierende und Lehrerende austauschen, um zu einem erweiterten Verständnis von Kultursprache und Ausdrucksform zu finden. Dabei steht auch hier Feedback und Reflexion im Fokus, denn Rückkoppelungsprozesse und Reflexionsverfahren werden mittlerweile als berufliches Handwerkzeug vielseitig eingesetzt. Das öffentliche Fachsymposium zum Abschluss der Biennale am 21. Februar im Staatenhaus der Oper Köln ist demnach ein konsequenter Schritt, um die in Workshops erarbeiteten Erfahrungen gemeinsam mit internationalen GastreferentInnen wie Eva Karczag, Dana Caspersen und Amy Raymond, sowie Bojana Kunst in Vorträgen, Lectures und Lecture-Performances verstärkt zu debattieren.

Auf Augenhöhe mit dem Ballettdirektor

Neu ist in diesem Jahr das interne Format der Kitchentalks. In informeller Atmosphäre sitzen kleine Gruppen beim Essen an einer langen Tafel in einer der beteiligten Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen. „Denn gerade beim Essen entstehen oft lebendige Diskussionen. Zudem werden die Teilnehmergruppen stärker gemischt: Studierende partizipieren ebenso wie Lehrende und Kulturveranstalter,“ erläutert Prof. Vera Sander. „So kann es gut sein, dass Ballettdirektor Martin Schläpfer der direkte Tischnachbar ist“. Als Künstlerische Leitung der Kölner Biennale lag Sander die Vernetzung verschiedener Orte innerhalb NRWs am Herzen. Mit der Idee hat sie einen Nerv getroffen: Neben sieben Kulturinstitutionen in Köln sind auch Ballett am Rhein und tanzhaus nrw aus Düsseldorf beteiligt sowie PACT Zollverein aus Essen und das Bonner Theater im Ballsaal.

In der Diskussion um Tanz und Ausbildung setzte die Ausbildungskonferenz Tanz (AK|T) wichtige Impulse mit der Durchführung der Biennale Tanzausbildung. Sie ist ein vielschichtiger und besonders sichtbarer Ort für Austausch, Begegnung, Produktion und den öffentlichen Diskurs von Tanzausbildung geworden. Als nationales und internationales Kunstereignis stellt sie nicht nur eine Plattform für Studierende, KünstlerInnen sowie Lehrende dar, sondern befördert auch die Diskussionen über Internationalisierung in der Ausbildung.

Weitere Informationen: www.biennale-tanzausbildung.de, www.oper.koeln

Die Biennale Tanzausbildung ist ein Projekt der Ausbildungskonferenz Tanz, ausgerichtet vom Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, unterstützt von der Kunststiftung NRW, der Oper Köln und dem Deutschen Tanzarchiv Köln.

Teilnehmende Institutionen und ChoreografInnen: School for Dance and Circus, Stockholm – Mikko Niemistö / Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik, Berlin – Marco Goecke / Ballettschule des Hamburg Ballett – John Hewitt / John Cranko Schule, Stuttgart – Nicola Biasutti / Codarts – Rotterdamse Dansacademie – Stephen Shropshire / Folkwang Universität der Künste, Essen – Jean Cébron & Studierende des 4. Jahrgangs des Studiengangs B.A. Tanz / Hochschule für Musik und Tanz Köln, Zentrum für Zeitgenössischen Tanz- Shumpei Nemoto / Hochschule für Musik und Theater München, Ballett-Akademie – David Russo / Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz, Berlin – Johanna Ackva, Rosemarie Eberl, Katerina Delakoura, Forough Fami, Judith Förster, Lyllie Rouvière, Sunayana Shetty, Grete Šmitaite, Jonas Wentritt / Palucca Hochschule für Tanz Dresden – Ihsan Rustem/ Canada’s National Ballet School Toronto – Thomas Leprohon / School for New Dance Development, Amsterdam – Laura van Bergem/ Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main – Marguerite Donlon / Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim / Akademie des Tanzes – Young Soon Hue-Simon

Termine 5. Biennale Tanzausbildung 2016 Köln im Staatenhaus der Oper Köln

15.2.2016, 19:30 Uhr
110 TänzerInnen / 14 Choreografien | Teil 1
Eintritt: regulär 20 € / ermäßigt 10 €

16.2.2016, 19:30 Uhr
110 TänzerInnen / 14 Choreografien | Teil 2
Eintritt: regulär 20 € / ermäßigt 10 €

21.2.2016, 10 – 13 Uhr und 14 – 18 Uhr
Symposium »REFLECTION AND FEEDBACK«
(re)thinking modes of artistic learning | Teil 1 + Teil 2
Eintritt: Symposium 21.2.16, regulär 8 € / ermäßigt 5 €

Kombiticket nur über die Theaterkasse zu bestellen/kaufen
Symposium + Vorstellungen, regulär 35 € / ermäßigt 17 €

KARTENTELEFON 0221. 221 28 400

Adresse: StaatenHaus der Oper Köln, Rheinparkweg 1, 50679 Köln

 

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